Casoni, eine der ältesten Brennereien und Spirituosenfabriken Italiens, hat ihr Können von Generation zu Generation weitergegeben. Dabei blieb die angeborene Leidenschaft für die Herstellung von Likören und Branntweinen und die Liebe zur Heimat unverändert. Casoni war schon immer in Finale Emilia, in der Provinz Modena, heimisch. Der Ort hat diese Realität in über 200 Jahren Geschichte wachsen sehen.
Die Familie Casoni verstand es, im Verlauf der Jahre den ausgerichteten, handwerklich organisierten Betrieb in ein Unternehmen zu verwandeln, das bei der Herstellung von Spirituosen in Italien und weltweit führend ist.
Die Firma Casoni entsteht als kleiner Handwerksbetrieb, der Spirituosen herstellt. Ihre Spezialität ist der Anisbranntwein.
1814 beschließt Giovanni Casoni in Finale Emilia, Modena, eine kleine Spirituosenfabrik zu eröffnen, eine handwerklich betriebene Brennerei. Die Qualität der großen Auswahl an typischen Spirituosen der Gegend (unter anderen Anicetta, Anicione, Rosoli, Acquavite d‘Anice - Anisliköre, süße Liköre, Anisbranntwein) und der Unternehmergeist des Gründers Giovanni machen die Firma Casoni Fabbricazione Liquori innerhalb kurzer Zeit zu einer erfolgreichen Brennerei. Giovanni Casoni führt die Firma auch außerhalb der Emilia-Romagna; er beginnt sogar mit einem kleinen Exportgeschäft nach Nordamerika. Mit der zunehmenden Nachfrage nach seinen Produkten beginnt sich Giovanni Casoni mit der industriellen Entwicklung der Firma zu beschäftigen. Bereits 1826 nimmt er einen zweiten Heizkessel in Betrieb und bald gibt es sechs Brennereianlagen. Die Firma Casoni beginnt, an zahlreichen Handelsmessen in Italien und im Ausland teilzunehmen. Sie erhält die höchsten Auszeichnungen an den Ausstellungen von Turin, Le Havre, Philadelphia und München.
Giuseppe Casoni, der Sohn des Gründers, eröffnet ein kleines Einzelhandelsgeschäft, das zum Erfolg des bekanntesten Produkts der Brennerei, des Anicione Casoni, beiträgt. Dieser Anislikör wird an den in- und ausländischen Ausstellungen mit vielen Zertifikaten und Medaillen ausgezeichnet - alles Beweise für eine konsolidierte Produktionsqualität.
Giuseppe Casoni übernimmt gemeinsam mit dem Sohn Giovanni - er heißt wie sein Großvater, der die Firma gründete - Immobilien und Maschinen der Brennerei Agnini, die nicht mehr an dieser Branche interessiert ist. Dieser Erwerb bedeutet eine wichtige Etappe in der Firmenentwicklung. Casoni nimmt unter den einheimischen Unternehmen (allein in Finale Emilia sind es mindestens fünf) die führende Stelle ein. Die neue Fabrik ist nun die größte Brennerei von Finale.
In der Nachkriegszeit geht die Unternehmensführung auf Enea Casoni über. Er sorgt dafür, die durch den Krieg unterbrochene und in Mitleidenschaft gezogene Produktions- und Geschäftstätigkeit frisch anzukurbeln.
Nach der Rückkehr aus dem Russlandfeldzug gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs baut Enea Casoni die Brennerei wieder auf, installiert neue Ausrüstungen und führt zusätzliche Produktionen ein. Ihm und seinem Unternehmergeist ist es zu verdanken, dass sich die Spirituosen von Casoni in Italien und im Ausland verbreiten konnten. Er erstellte ein dichtes und äußerst effizientes Netz von Verkaufsstellen unter der Leitung zahlreicher Handelsvertreter, das auf verschiedene Regionen verteilt war. In jenen Jahren erlebte die Firma Casoni eine bedeutende Beschleunigung ihrer Geschäftstätigkeit. Diesen Hang zur Geschwindigkeit beweist Enea Casoni auch mit seiner Leidenschaft für Rennautos: 1955 fährt er als Amateur-Rennfahrer mit einem Alfa Romeo 1900 die Mille Miglia. Er startet in Brescia am 1. Mai um 4 Uhr 44 mit der Startnummer 444. Sein Abenteuer ist allerdings von kurzer Dauer, denn wegen eines Motorschadens muss er ausgerechnet in der Nähe von Ferrara das Rennen abbrechen.
Der Erfolg beginnt sich einzustellen, die Firma wird immer bekannter für die Qualität ihrer Spirituosen. Daher weckt sie das Interesse der anderen an Ort ansässigen Firmen: Die Konkurrenz behält sie im Auge und eine Brennerei kopiert sogar ihren Namen und ihre Etiketts. Casoni ändert aus diesem Grund die Firmenbezeichnung in DI.L.CA. - Distilleria Liquori Casoni.
Als Enea Casoni unerwartet verstirbt, geht die Geschäftsführung der Brennerei auf den Sohn Mario über, der bereits durch eine brillante Karriere als Rennfahrer beansprucht war. Mit Mario Casoni, dem der italienische Arbeitsverdienstorden verliehen wurde, verankert sich die Firma definitiv sowohl im sozialen Gefüge der Provinz Modena als auch im italienischen Unternehmenssektor. Die Verkaufsmengen und der Umsatz steigen. Es ist das große Verdienst von Mario Casoni, die Produktion und den Verkauf der Spirituosen von Casoni durch die Schaffung neuer, größerer Herstellungs- und Vermarktungszentren und durch die Anschaffung innovativer Maschinen erhöht zu haben.
Mario Casoni, Jahrgang 1939, gelang es, als Rennfahrer fünfzig Jahre der italienischen Automobilsportgeschichte mitzuschreiben und gleichzeitig als Unternehmer der familieneigenen Brennerei und Spirituosenfabrik zum internationalen Durchbruch zu verhelfen.
Er beginnt seine Rennauto-Karriere mit dem Giulietta TI, den ihm sein Vater Enea geschenkt hatte und in einer Reparaturwerkstatt in Cento auf Vordermann bringen ließ. Er debütiert 1962 auf der Autorennbahn von Modena. Von da an folgt ein Sieg dem anderen. Am Ende seiner Wettkampflaufbahn ist das Ergebnis ansehnlich: Er konnte 131 Siege verzeichnen.
Offiziell war er bis 1970 Rennfahrer, hängte aber erst 1983 das Steuer definitiv an den Nagel. Er fuhr an der Weltmeisterschaft mit Ferrari, Alfa Romeo, Ford, Porsche (der 1975 Zweiter wurde) und mit Abarth. Er nahm mit dem historischen Ferrari Dino an der F2 teil. Enzo Ferrari schlägt ihm die F1 vor, doch er verzichtet, um der Führung des Familienunternehmens den Vorrang zu geben. Daher wird er später selbstironisch, aber mit einer Spur von Bedauern erklären: „Ich war ein unechter Dilettant, aber kein echter Profi“.
In dieser Zeit wird die Firma Casoni durch die Anschaffung hochmoderner Produktionsanlagen vollständig automatisiert. Durch diesen Prozess kann sie sich als eine der führenden Brennereien Italiens halten.
Die 80er Jahre sind für Italien eine besonders glückliche Zeit. Es herrscht allgemeiner Optimismus, der auch die Firma Casoni ansteckt. In dieser Zeit fasst sie mit ihren hochwertigen Destillaten und Likören in der Welt der Spirituosen endgültig Fuß.
Mit einer Produktivkraft von 12 Millionen Flaschen jährlich expandiert Casoni noch weiter: Die Firma erobert zusätzlich den osteuropäischen Markt.
Gestärkt durch die Expansion der vergangenen Jahre eröffnet Casoni eine neue Produktionsanlage in der Slowakei, wo weiter historische italienische Spirituosen hergestellt werden. Für ausführlichere Informationen lesen Sie bitte alle Details über die Produktion von Casoni.
Nachdem die Firma Casoni mehrmals den Eigentümer gewechselt hat kehrt sie in den Besitz der Familie zurück. Paolo, der Enkel von Mario, kauft zusammen mit einer Gruppe von Unternehmern die historische Brennerei der Familie wieder zurück. Ein starkes Signal für die lokale Wirtschaft, die durch das verheerende Erdbeben in der Emilia von 2012 schwer getroffen war.
Casoni stellt sich dem inländischen und internationalen Spirituosenmarkt mit einer aufgefrischten Brand Identity vor. Sie verkörpert das Wesen einer historischen Firma, die nicht auf ihren Lorbeeren ausruht. Dies bezeugen die vielen Produktneuheiten, die den Tendenzen eines immer kreativeren und auf Erneuerungen erpichten Sektors genügen wollen. Entdecken Sie alle Spirituosen von Casoni.